RAID 0 vs. RAID 1 vs. RAID 5: Das beste NAS-Setup für Heimanwender
Du besitzt mehrere Festplatten, die jeweils als separate Speichereinheit für deine Dateien, Fotos, Videos, Dokumente und mehr dienen. Was wäre, wenn du diese Festplatten zu einer einzigen, leistungsstärkeren Einheit kombinieren könntest, die schneller, sicherer oder beides ist? Genau das ist die Idee hinter RAID. RAID (Redundant Array of Independent Disks) ist eine Methode zum Kombinieren mehrerer Festplatten in deinem NAS-System.
Wichtige Erkenntnisse
- RAID (Redundant Array of Independent Disks) kombiniert mehrere Festplatten in einem NAS für höhere Geschwindigkeit, Redundanz oder beides.
- RAID 0 priorisiert die Geschwindigkeit durch Aufteilen der Daten auf mehrere Laufwerke, verfügt jedoch nicht über Redundanz – wenn ein Laufwerk ausfällt, gehen alle Daten verloren.
- RAID 1 spiegelt Daten für maximale Sicherheit und bietet Redundanz auf Kosten der Hälfte deiner gesamten Speicherkapazität.
- RAID 5 gleicht Geschwindigkeit, Sicherheit und Effizienz durch Parität aus und bietet Redundanz mit mehr nutzbarem Speicher als RAID 1.
- Vergleiche Festplatten immer nach Größe und Typ und berechne den tatsächlich nutzbaren Speicherplatz, bevor du RAID konfigurierst.
Warum RAID in deinem NAS verwenden?
Der Hauptgrund für die Verwendung von RAID in deinem NAS hängt von deinen wichtigsten Werten ab. Wenn du Filme ohne Pufferung streamen oder große Dateien schnell speichern möchtest, kann RAID die Geschwindigkeit verbessern. Wenn du hingegen den Verlust unwiederbringlicher Daten wie Familienfotos oder wichtiger Dokumente befürchtest, bietet RAID durch die Erstellung von Sicherungskopien Schutz. RAID verbessert die Leistung und Zuverlässigkeit deines Speichersystems. Beachte jedoch, dass RAID nicht dasselbe ist wie Datensicherung. Um Datensicherheit zu gewährleisten, solltest du das 3-2-1-Backup-Prinzip anwenden und die verschiedenen Methoden zur Mediensicherung kennen.
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RAID-Level verstehen
RAID-Level definieren die verschiedenen Möglichkeiten zur Organisation deiner Laufwerke und bieten jeweils eigene Vorteile. Wir sehen uns die gängigsten RAID-Level (RAID 0, RAID 1 und RAID 5) an, um dir bei der Auswahl des für deine Anforderungen am besten geeigneten Levels zu helfen.
RAID 0: Geschwindigkeit zuerst
RAID 0 ist auf Geschwindigkeit ausgelegt. Es verteilt Dateien auf zwei oder mehr Laufwerke, sodass diese zusammenarbeiten und Daten schneller speichern oder laden können. Stell dir das wie zwei Personen vor, die eine große Kiste tragen – so geht es schneller. Der Nachteil ist jedoch, dass beim Ausfall eines Laufwerks alle deine Daten verloren gehen. Es ist ein Setup mit hohem Risiko, aber auch hohem Nutzen. RAID 0 eignet sich hervorragend für Aufgaben, die Geschwindigkeit erfordern, wie Videobearbeitung oder Gaming. Sichere deine Daten jedoch unbedingt an einem anderen Ort.

RAID 1: Redundanz für Sicherheit
Bei RAID 1 dreht sich alles um Redundanz. Die Daten werden auf zwei Laufwerken gespiegelt, sodass bei Ausfall eines Laufwerks das andere eine identische Kopie deiner Daten speichert. So hast du praktisch immer ein Backup zur Hand. Der Haken ist jedoch, dass du nur die Hälfte deiner gesamten Speicherkapazität nutzen kannst. Beispielsweise bieten dir zwei 2-TB-Laufwerke insgesamt 2 TB nutzbaren Speicherplatz, nicht 4 TB. RAID 1 eignet sich ideal für die Speicherung wichtiger Dateien wie Familienfotos oder Arbeitsdokumente, deren Verlust du dir nicht leisten kannst.

RAID 5: Ein ausgewogener Ansatz
RAID 5 bietet eine gute Kombination aus Geschwindigkeit, Redundanz und Speichereffizienz. Es erfordert mindestens drei Laufwerke und verwendet ein Paritätssystem, das als Backup dient, falls ein Laufwerk ausfällt. Es ist zwar nicht das schnellste (wie RAID 0) oder das redundanteste (wie RAID 1), bietet aber eine gute Balance zwischen beidem und erhöht den nutzbaren Speicherplatz. Beispielsweise verfügst du mit drei 2-TB-Laufwerken in RAID 5 über rund 4 TB nutzbaren Speicherplatz. RAID 5 eignet sich hervorragend für den allgemeinen Gebrauch, beispielsweise zum Speichern von Filmen, Backups oder einer Mischung verschiedener Dateitypen.

Weitere RAID-Level, die du kennen solltest
Es gibt weitere, komplexere RAID-Level, wie beispielsweise RAID 6 und RAID 10. RAID 6 ähnelt RAID 5, bietet aber zusätzlichen Schutz durch die Kompensation von zwei Laufwerksausfällen. RAID 10 kombiniert die Vorteile von RAID 1 und RAID 0, benötigt aber mindestens vier Laufwerke. Diese Konfigurationen eignen sich hervorragend für professionelle Anwender oder Unternehmen, für die meisten Heimanwender reichen RAID 0, 1 oder 5 jedoch meist aus.
So wählst du den richtigen RAID-Level
Du bist dir nicht sicher, welches RAID-Level für dich am besten geeignet ist? Hier ist eine einfache Anleitung:
- RAID 0: Priorisiert Geschwindigkeit, sofern du das Risiko nicht scheust. Ideal für Aufgaben wie Videobearbeitung oder Gaming. Stelle jedoch sicher, dass du externe Backups hast.
- RAID 1: Sicherheit geht vor Geschwindigkeit. Ideal zum Speichern unersetzlicher Dateien wie Fotos oder wichtiger Dokumente.
- RAID 5: Eine Kombination aus Geschwindigkeit, Sicherheit und Speichereffizienz. Eine solide Wahl für den universellen Einsatz, z. B. zur Medienspeicherung oder für Backups.
Triff deine Entscheidung sorgfältig. Das spätere Ändern der RAID-Level ist kein einfacher Prozess. Daher ist es wichtig, deine Anforderungen im Voraus zu berücksichtigen.
Vorbereitung zur RAID-Einrichtung
Die Einrichtung eines RAID-Systems in deinem NAS ähnelt der Planung einer Autoreise. Du benötigst das richtige Fahrzeug (NAS-Speicher), die richtige Ausrüstung (deine Festplatten) und einen klaren Plan (deine RAID-Konfiguration). Bevor du beginnst, musst du sicherstellen, dass alles für eine reibungslose Einrichtung bereit ist. Dazu gehört die Auswahl der richtigen Festplatten, die Kenntnis des tatsächlich verfügbaren Speicherplatzes und die Bereitstellung aller erforderlichen Tools.
Auswahl der richtigen Festplatten
Beim Einrichten eines RAID-Systems ist es wichtig, Festplatten gleicher Größe und gleichen Typs zu verwenden. So wie eine Sportmannschaft am besten funktioniert, wenn alle Spieler synchron spielen, läuft auch dein RAID-System reibungsloser, wenn alle Laufwerke hinsichtlich Kapazität (z. B. alle 2 TB) und Typ (alle HDD oder alle SSD) übereinstimmen. Wenn du beispielsweise ein 2-TB-Laufwerk neben einem 1-TB-Laufwerk in RAID 1 verwendest, steht dir nur 1 TB nutzbarer Speicherplatz zur Verfügung, da die zusätzliche Kapazität des größeren Laufwerks ungenutzt bleibt. Für optimale Ergebnisse verwende nach Möglichkeit identische Festplattenmodelle. Wenn du ein System für eine ruhige Wohnumgebung einrichtest, solltest du diese geräuscharmen NAS-Laufwerksoptionen in Betracht ziehen, um dein System effizient und leise zu halten.
Berechnen deines nutzbaren Speicherplatzes
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass RAID die volle Kapazität aller Laufwerke bietet. Das ist aber nicht immer der Fall. Stell es dir wie beim Packen eines Autos vor: Du musst Platz für wichtige Dinge wie Sicherheitsausrüstung lassen. Folgendes kannst du von den verschiedenen RAID-Leveln erwarten:
- RAID 0: Du erhältst den gesamten Speicherplatz, jedoch ohne Redundanz. Zwei 1-TB-Laufwerke bieten dir 2 TB nutzbaren Speicherplatz.
- RAID 1: Du erhältst die Hälfte des Speicherplatzes, jedoch mit vollständiger Redundanz. Zwei 1-TB-Laufwerke bieten dir 1 TB nutzbaren Speicherplatz.
- RAID 5: Du verlierst den Speicherplatz eines Laufwerks für Redundanz. Drei 1-TB-Laufwerke bieten dir 2 TB nutzbaren Speicherplatz.
Bevor du mit der Einrichtung beginnst, kannst du auf der Website des Herstellers schon mal berechnen, wie viel Speicherplatz dir zur Verfügung steht – so weißt du genau, wie viel Platz du für deine Dateien hast.
Besorg dir, was du brauchst
Bevor du mit der RAID-Konfiguration beginnst, stelle sicher, dass du über die folgenden wichtigen Dinge verfügst:
- Dein NAS-Gerät, ausgeschaltet und bereit für die Laufwerke.
- Die Festplatten, die du verwenden möchtest, sollten idealerweise in Größe und Typ zueinander passen.
- Eine stabile Netzwerkverbindung für den Zugriff auf deine NAS-Software (normalerweise über einen Webbrowser).
- Anweisungen findest du im NAS-Handbuch oder auf der Website des Herstellers.